Der schillernde Vagant
Deutschlands beliebtester Minnesänger (Minnesänger Wettstreit Falkenstein 2005)
Viele Namen hat man dem herausstechenden Sänger des modernen Mittelalters gegeben;
Der schillernde Vagant, der singende Hexenmeister, des Teufels Lockvogel, der dunkle Barde, der letzte Minnesänger, der ewige Spielmann….
Wie kein anderer verkörpert er das Bild des mit allen Wassern gewaschenen Spielmanns, er ist der „bad boy“, der nach bester Neidhardt von Reuental Manier mit seinem Zynismus und Witz frischen Wind in die angestaubte Szene bringt. Als ewiger Wanderer durch Raum und Zeit verführt er die Damen mit zartem Minnesang, verleitet die Männer mit rauen Trinkliedern zu heftigen Gelagen oder erzählt atemberaubende mystische Geschichten und Legenden aus längst vergangener Zeit. Er erzählt Geschichte und singt Geschichten und man erzählt sich Geschichten über ihn – und einige sind sogar wahr!
Ebenso wie sein unsterblicher Vorgänger Walther von der Vogelweide singt auch Marcus van Langen nicht nur über die Liebe und die Freuden des irdischen Daseins; er singt über Politik und andere greifbare Dinge des Lebens, verbindet mittelalterliche Themen und Lebensansichten mit aktuellem Zeitgeschehen. So schlägt er gekonnt die Brücke zwischen Mittelalter und Neuzeit, zieht das Publikum unweigerlich in seinen Bann und entführt den Zuhörer auf eine Reise vom „dunklen“ Mittelalter in die – auch nicht gerade „helle“ Neuzeit.
[hr]
Der Deutsche Spielmann:
Von Sängern singt der Spielmann heut, vom Singen und vom Dichten!
Es sind dies meist kuriose Leut‘, die solcherlei verrrichten.
Sie schreiten durch die kalte Welt mit warmen Sonnenblicken,
sehn überall ein Königszelt und tragen bunte flicken.
Sie leben, was ein andrer träumt und träumen, was sie leben.
Doch nein, ich kenne meine Jungen, und meine Mädels kenn ich auch.
Zwar liebt ihr keinen schlimmen Gauch;
doch schaut ihr gern mal einen an, der nicht bloß brav und wohl getan.
Der, eh er lange prüft und wägt,
der ganzen Welt ein Schnippchen schlägt.
Es steckt in ihm ja sonder Zweifel
ein gutes Stück vom bösen Teufel –
und doch; es wirkt auch in dem Bengel
ein guter Teil vom guten Engel.
Und wer sich fühlt von Schuld so rein,
der werf` auf ihn den ersten Stein.